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Reiserad

Wenn wir von Reiseräder sprechen, meinen wir damit nicht Fahrräder, mit denen wir einen schönen Ausflug am Sonntag unternehmen. Nein, Reiseräder sind Fahrräder, an denen die höchsten Ansprüche an Stabilität und Belastbarkeit gestellt werden. Wie es der Name schon sagt, ist es ein Fahrrad, mit dem man lange Reisen bewältigt. Von daher sind die Erwartungen an ein Reiserad sehr hoch, da man besonders bei langen Reisen wochenlang mit Gepäck unterwegs ist und sich absolut auf die Funktionstüchtigkeit des Reiserades verlassen muss. Allein schon zum Transportieren des Gepäcks sind spezielle Vorrichtungen am Reiserad vorhanden, die trotz der hohen Gewichts noch ein sicheres Fahren möglich machen.

Um auf der Reise Pannen wie einen platten Fahrradreifen, gebrochenen Rahmen oder gar Lenker zu vermeiden, sind Reiseräder so konzipiert, dass man während der Reise das Gefühl von Freiheit grenzenlos verspürt und das Glücksgefühl sich einstellt, wenn man ohne Probleme weit gesteckte Ziele erreicht hat. Während der Reise ist das Fahrrad unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt: Zum einen das eigene Körpergewicht des Reisenden, die kiloschweren, prallgefüllten Gepäcktaschen, die unterschiedlichsten Witterungsverhältnisse und die wechselnden Straßenverhältnisse: nicht nur auf dem Asphalt muss das Reiserad eine gute Figur machen, sondern das Material muss auch mit Erschütterung auf groben Schotterwegen gut abhaben können. Um zudem noch das Reisen selbst angenehm zu machen, muss das Reiserad den höchsten Standard an Komfort bieten.

Merkmale eines Reiserades

Reiserad in Aktion (Liebesspieler / pixelio.de)

Liebesspieler / pixelio.de

Um die gerade geschilderten Ansprüche eines Reiserades gerecht zu werden, genügt es daher nicht aus, an einem gewöhnlichen Tourenrad einen stabileren Gepäckträger zu montieren. Damit Reisefahrräder mitunter Gepäck von mehr als 50 Kilo über längere Zeit transportieren können, haben Reiseräder folgende Arten von Gepäckträgern: Über Gepäcktaschen am hinteren Gepäckträger lassen sich in der Regel 25 Kilo mitnehmen, einige halten sogar 40 Kilo auf Dauer aus. Im Gegensatz zu anderen Fahrrädern kann sich beim Reiserad auch noch über dem vorderen Laufrad ein Gepäckträger befinden, wodurch sich auch bis zu 10 Kilo Gepäck transportieren lässt. Zusätzlich kann das Vorderrad über Ösen für Lowrider verfügen. Beim Lowrider, eine Möglichkeit des Gepäckträgers mit jeweils bis zu 12 Kilo am Vorderrad, werden die Gepäcktaschen links und rechts nahe der Vorderradnabe befestigt.  Dadurch wird das Lenkverhalten trotz hohen Gepäcks kaum beeinflusst. Wegen den hohen Lasten muss der Fahrradrahmen auch sehr stabil und robust sein. Eine  Rahmengeometrie, wie der klassische Diamant-Rahmen mit horizontalem Oberrohr, mit möglichst vielen großen Dreiecken erreicht diesen Stabilitätsanspruch. Um einen Rahmenbruch vorzubeugen und einen steifen Rahmen zu bekommen, sind die Wände der Rohre viel dicker als bei gewöhnlichen Rädern. Reiserädern können sich aber auch stark von der Rahmengeometrie unterscheiden, was auch abhängig ist vom Einsatzort. Den klassischen Diamant Rahmen findet man bei Reiserädern mit 28 Zoll Reifen, die wegen ihrer Größe leichter laufen. Dagegen sind Rahmen, die für 26 Zoll ausgelegt sind, deutlich stabiler und widerstandsfähiger gegen Seitenschläge. Daher sind bei Reiserädern, die eine ähnliche Rahmengeometrie wie Mountainbike haben, besonders für nicht asphaltierte und unebene Strecken geeignet. Zudem ist auf der ganzen Welt das Angebot an Ersatzteilen für Reiseräder der Größe 26 Zoll größer.

Zur Abwechslung während der Radreise soll auch der Lenker des Reiserades verschiedene Griffmöglichkeiten anbieten. Auch ein bequemer Fahrradsattel ist für die lange Reise unerlässlich. Damit er nicht an den Oberschenkel wetzt, darf er nicht zu breit sein. Für den Fahrkomfort gehört auch, dass ausreichend Möglichkeiten vorhanden sind, um seine Trinkflaschen unterzubringen. Reiseräder bieten daher innerhalb des Rahmendreiecks sowohl am Unterrohr als auch Sattelrohr Halterungen für Trinkflaschen an. Wer auf Individualität besonderen Wert legt oder für die Radreise besondere Motivation benötigt, kann sich seine Trinkflasche auch mit einem eigenen Foto – z.B. dem Zielort der Reise – bedrucken lassen.

Im Allgemeinen sollte die technische Ausrüstung möglichst wartungsarm und einfach gebaut sein. Von daher entscheiden sich viele für eine Rohloff-Nabenschaltung mit ausreichender Übersetzung. Für Strecken mit großen Höhenunterschieden mag man aber auf eine einfache Kettenschaltung zurückgreifen, die über ein breiteres Spektrum an Übersetzungen verfügt.

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