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Pedelec – Details und Herkunft

Ein Pedelec ist ein ganz besonderes Elektrofahrrad. Bei Pedelecs werden Muskelkraft mit einem leistungsstarken Elektromotor kombiniert, um das Fahrrad den nötigen Vortrieb zu verschaffen. Der Name Pedelec setzt sich aus Pedal (=Ped), Elektrik (=ele) und Cycle (=c) zusammen und charakterisiert eine Elektrofahrrad, dessen Elektromotor erst anspringt, wenn in die Pedale getreten wird. Bei einem Pedelec unterstützt der E-Motor den Fahrer lediglich bei der Fortbewegung und kann nicht als alleinige Antriebsart verwendet werden.

Die integrierten Elektromotoren unterstützen den Fahrer mit einer maximalen Nennleistung von 250 Watt. Sobald der Radler durch Muskelkraft eine Geschwindigkeit von 25 km/h überschreitet, schaltet die Elektromotor-Unterstützung ab. Im Gegensatz zu einem E-Bike ist bei einem Pedelec kein Führerschein und keine Betriebserlaubnis notwendig. Eine Helmpflicht besteht ebenso wenig.

Die ersten Pedelecs wurden schon 1992 von der Schweizer Firma Velocity zur serienreife gebracht. Erst einige Jahre später folgen diverse andere asiatische Firmen dem innovativen Konzept von Velocity. Neben dem Motor ist der Akku eines des wichtigsten Komponenten eines Pedelecs. Ein modernes Pedelec ist mit einem Lithium-Ionen Akku ausgestattet der ohne den bekannten Memory-Effekt auskommt und mehrer hundert Ladezyklen problemlos überdauert. Die nächste Generation von Hochleistungs-Pedelecs sind mit Lithium-Polymer Akkus ausgestattet, die gleichem Gewicht eine höhere Energieleistung versprechen. Alle Lithium Akkus haben sich seit Jahren in diversen Outdoor Bereich bewährt. Allerdings hängt die Zuverlässigkeit dieser Akkumulatoren stark von der chemischen Zusammensetzung und der Qualität der Elektronik zusammen.

Viele Menschen die eine Pedelec kaufen möchten achten sehr auf die Reichweite des Fahrrads. Im Allgemeinen liegt diese bei ebener Strecke zwischen 50 und 100 Kilometer. Wer sein Elektrofahrrad allerdings nur in der Stadt bewegt, muss diesem Parameter weniger Beachtung schenken. Denn im städtischen Verkehr werden von den wenigsten Radlern mehr als 50 Kilometer am Stück zurückgelegt. Diese Reichweiten-Angaben sind auch immer nur als grobe Richtlinie zu verstehen, da viele Faktoren die Reichweite eines Pedelec bestimmen. Dazu zählen das eigene Körpergewicht, das Höhenprofil der Fahrstrecke, der Luftwiderstand (z.b. Gegenwind), der eigene Krafteinsatz und vieles vieles mehr.

Auch die unterschiedlichen Antriebsarten eines Pedelecs können für den Käufer von entscheidender Bedeutung sein. Neben einem gängigen Nabenmotor gibt es auch einen Tretlagermotor. Bei einem Nabenmotor kann bei einer Bergabfahrt die überschüssige Bewegungsenergie direkt zurück in den Akku gespeist werden. Nachteilig wirkt sich diese Antriebsart bei glatten und nassen Strassenverhältnissen aus. Unter solchen Bedingungen neigen Pedelecs mit Nabenmotor schnell zum durchdrehen und die Fahrdynamik leidet. Bei einem Tretlagermotor wird die Kraft direkt auf die Fahrradkette übertragen. Dabei passt sich der Elektromotor bei jedem Schaltvorgang den neuen Übersetzungsverhältnissen an, was in einer verbesserten Energieausbeute und längeren Laufzeiten spürbar ist. Die kompakte Bauweise eines Tretlagermotors ist ein weiterer Pluspunkt genauso wie die Tatsache das nur ein einziges Kabel zum Lenker notwendig ist. Nachteilig ist allerdings, das aufgrund des Freilaufs, keinerlei Energierückgewinnung bei Bergabfahrten möglich ist.

Neben den normalen Pedelecs gibt es auch ein sogenanntes S-Pedelec. Diese S-Pedelecs sind mit einem 500 Watt Elektromotor ausgestattet und erreichen deutlich mehr als 25 km/h. Dies hat zur Folge das so ein Elektrofahrrad genauso wie ein E-Bike der Versicherungspflicht unterliegt.

3 Kommentare zu “Pedelec – Details und Herkunft”

Uli meint:

Die Rückspeisung von Strom in den Akku spielt doch fast keine Rolle. Der Akku kann nur relativ wenig Strom aufnehmen selbst wenn er leer ist (drum dauerts Laden ja auch so lange). Deshalb kann man auch nur eine relativ geringe Leistung (=Bremsleistung bzw. Verzögerung) zurückführen. Den Rest muß man ganz konventionell mit den Belägen bremsen. Der Aufwand dazu wie Bremshebel die zuerst die Rückspeisung einschalten und bei stärkerer Bremsung dann doch die Bremsbeläge anlegen und die Elektronik zur Rückspeisung stehen keinem Verhältnis zur Ausbeute. Da muss man schon lange flache Gefälle haben die nur wenig Bremsen voraussetzen. Die Praxis sieht meist ganz anders aus.


Tobias meint:

Die Ansicht bzgl. Energierückspeisung kann ich nicht ganz teilen.
Im Bereich leistungsstarker Pedelecs mit Gasgriff lässt sich die Energierückgewinnung sehr einfach steuern und erhöht die Reichweite um ca. 5-25%. Je nach Streckenprofil.


Jürgen Thater meint:

Die Frage der Betriebserlaubnis und der Versicherung erscheint mir nicht eindeutig definiert, in diesem guten Artikel liegt die Grenze bei 250 Watt oder max 25 km/h . In einem anderen guten Artikel von Ihnen liegt sie bei 20 km/h. Nun haben die heute gängig verkauften elektobikes meistens 25 km/h Abschaltung was Versicherung Schutz bedeuten würde. Was ist mit Selbst. Umbau? mit 25 km/h Abschaltung.
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar
Mit freundlichen Gruss
Jürgen



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