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Kinderlaufräder für Kleinkinder

In der eigenen Kindheit hatten viele von uns mit 3 Jahren als Vorstufe für das Kinderfahrrad einen Roller. Inzwischen ist ein „back to the roots“ zu beobachten, denn seit wenigen Jahren verdrängen die Laufräder für Kleinkinder – oder auch Kinderlaufrad genannt – die Roller im Kinderzimmer und Kindergärten. „Back to the roots“ deshalb, da die Entwicklung des Fahrrads auf die Erfindung des hölzernen Laufrads von Freiherr Carl Friedrich Drais von Sauerbronn im Jahre 1817 zurückzuführen ist. Und genau dort setzt man heutzutage aus pädagogischer Sicht an, damit Kleinkinder zum einen auf das Fahren mit dem Kinderfahrrad vorbereitet werden, aber vor allem schon werden Laufräder für Kleinkinder zur Ausbildung der körperlichen und geistigen Fähigkeiten des Kindes gebraucht. Kinderlaufräder sind also viel mehr als ein Spielzeug, sie fördern die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes und haben deswegen einen hohen pädagogischen Nutzen.

Ab wann ist ein Kleinkind so weit, ein Laufrad für Kleinkind zu bekommen?

Das hängt natürlich sehr mit der körperlichen und geistigen Entwicklung des Kleinkindes ab. Erfahrungsgemäß sind Kleinkinder aber mit 2,5 Jahren schon in der Lage, Laufräder für Kleinkinder sicher zu beherrschen.

Wieso schreibt man Kinderlaufrädern einen hohen pädagogischen Nutzen zu?

Laufräder für Kleinkinder haben im Grunde genommen zwei Ziele: Erstens, dass sie den Freude am Fahren mit dem Fahrrad entdecken. Fahrradfahren ist für Kinder sehr wichtig, da sie lernen, verantwortungsbewusst durch sicheres Fahren mit ihrem Leben umzugehen und Rücksicht auf andere zu nehmen. Außerdem werden sie zur Eigenständigkeit erzogen. Zweitens, den Gleichgewichtssinn des Kleinkindes zu fördern und verbessern. Das Halten der Balance ist das A und O für das Fahren mit einem Kinderlaufrad. Ein guter Gleichgewichtssinn hat wesentlichen Einfluss darauf, dass ein Kleinkind verschiedene Bewegungsabläufe, die gleichzeitig ablaufen, gezielt steuern kann. Für diese gezielte Steuerung muss das Kleinkind seine gesamte Motorik wie Bewegung der Beine und Betätigung der Hände trainieren. Nicht nur deren Beherrschung ist gefragt, auch die gleichzeitige Abstimmung der Bewegungen, sprich die Koordinationsfähigkeit, muss erlernt werden. Laufräder für Kleinkinder erleichtern enorm diesen Lernprozess. Als allererstes versucht das Kleinkind, auf seinem Laufrad das Gleichgewicht zu halten, mit der Zeit wird es dann soweit sein, sich mit den Füßen abzustoßen und mit hochgezogenen Füßen ein paar Meter zu rollen. Hat es dies gelernt, wird es nun geschickter die Hände einsetzen und mit geschicktem Lenken  Kurven fahren lernen und Gegenständen ausweichen. Das Kleinkind fördert somit nicht nur die Entwicklung des Gleichgewichtssinnes und damit verbunden die Motorik und Koordinationsfähigkeit, sondern es bekommt ein Gefühl für räumliche Orientierung. Das Gehirn des Kleinkindes muss nun während des Fahrens Abstände zu großen Objekten und Hindernisse wie eine Wand ständig neu berechnen. Das Kleinkind lernt, das es nicht einfach so stehen bleiben kann, sondern nun eine gewisse Zeit braucht, um anzuhalten. Damit wird auch die zeitliche Orientierung gefördert. Laufräder für Kleinkinder haben also einen enormen Beitrag in der geistigen und körperlichen Entwicklung des Kleinkindes. Man schreibt ihm sogar einen sozialen Nutzen zu, da Kleinkinder mit einem ausgeprägten Gleichgewichtssinn sich rascher entwickeln und somit auch im gesellschaftlichen Umgang deutlich sicherer sind.

Kaufberatung für Kinderlaufräder

Laufräder für Kleinkinder gibt es in der Urversion von Drais komplett aus Holz, aber auch aus Aluminium und Kunststoff. Wofür Sie beim Kauf von einem Laufrad für Kleinkinder entscheiden, hängt wohl hauptsächlich davon ab, wo Ihr Kind das Laufrad benutzt. Für das Kinderzimmer und in der Wohnung mag ein Kinderlaufrad aus Holz als Spielzeug sehr geeignet sein. Aber draußen mögen Laufräder für Kleinkinder aus Holz eher unpraktisch sein, da Holz schneller verdreckt und schwerer zu reinigen ist als Aluminium und Kunststoff. Außerdem ist Holz als Material anfälliger auf Einwirkung von Nässe durch Regen und Hitze wie Sonne.

Wird Ihr Kind das Laufrad für Kleinkinder vor allem draußen benutzen, sollten die Laufräder eine Luftbereifung haben. Warum? Einerseits ist der Rollwiderstand geringer, Ihr Kind muss sich also beim Fahren, besonders beim Anfahren, weniger anstrengen. Andererseits werden Stöße und Unebenheiten durch die Luftbereifung gut abgefangen und wirken wesentlich abgeschwächt auf das Kleinkind ein.

Bremsen – ja oder nein? Hier ist man sich nicht ganz einig. Wenn Sie als Eltern auf Bremsen bestehen, dann achten Sie beim Kauf des Laufrads darauf, dass es eine Bremse am Hinterrad ist. Die Gefahr der Vorderradbremse besteht darin, dass es bei zu kräftiger Betätigung zu einem Überschlag kommen könnte. Erfahrungsgemäß bevorzugen Kleinkinder eh die Füße zum Bremsen, eine vorhandene Bremse wird oft einfach ignoriert. Eine Bremse mag aber allerdings in einem recht hügeligen Gelände sinnvoll sein.

Lenkeinschlag – ja oder nein? Auch hier ist man geteilter Meinung. Laut Stiftung Warentest fährt ein Kleinkind sicherer ohne einen Anschlag, da bei einem Sturz kein Lenker in die Höhe ragt. Andere vertreten jedoch die Meinung, dass vor allem unerfahrene Kleinkinder noch keine Erfahrung und somit kein Gefühl für das Lenken mitbringen. Deswegen neigen diese Kleinkinder beim Fahren von einem Laufrad für Kleinkinder dazu, den Lenker plötzlich zu verreißen und zu weit einzuschlagen, wodurch ein Sturz vorprogrammiert ist. Für den Lenkeinschlag spricht außerdem, dass man sich im Falle eines Sturzes kein Körperteil zwischen dem überdrehten Lenker und dem Rahmen einklemmen kann.

Generell sollte an einem Kinderlaufrad so wenig dran sein wie möglich. Einen Ständer zum Abstellen des Laufrads birgt ein Klemmrisiko und das Kind könnte sich an einer vorhandenen Klingel bei einem Sturz nur verletzen. Hier wollen wir nochmal darauf hinweisen, dass Laufräder für Kleinkinder Spielzeuge sind, und kein Verkehrsmittel. Zwar kann Ihr Kind Sie auf Spaziergängen und beim Schaufenster Bummeln damit begleiten und besser Schritt halten, aber deswegen müssen Sie Ihr Kind stets genauso im Auge behalten und bei Gefährdung durch bzw. von anderen rechtzeitig eingreifen können.

Ein wichtiger Punkt beim Kauf von einem Kinderlaufrad ist die Verstellbarkeit vom Sattel. Zum Halten der Balance und für die Sicherheit beim Fahren ist es ganz wichtig, dass Sie den Sattel auf die Größe Ihres Kindes einstellen können. Die richtige Höhe eines Sattels von einem Laufrad für Kleinkinder ist, wenn Sie Ihr Kind auf den Sattel setzen und Ihr Kind mit beiden Füßen problemlos auf dem Boden stehen kann, die Beine sollten leicht angewinkelt sein. Bei einigen Kinderlaufrädern lässt sich auch der Lenker in der Höhe verstellen. Mit einen verstellbaren Sattel und Lenker können Sie trotz raschen Wachstums Ihres Kindes immer eine bequeme Sitzposition einstellen und kann deswegen auch lange gebraucht werden.

Zum Schluss wollen wir Ihnen nur noch wärmstens ans Herz legen, dass Sie Ihr Kind niemals ohne einen Fahrradhelm fahren lassen. Ihr Kind kann schon bei einem Sturz aus geringer Höhe schwere Schäden davontragen. Außerdem gewöhnt sich Ihr Kind automatisch an die Benutzung eines Fahrradhelmes, was später deutlich zur Sicherheit Ihres Kindes beiträgt, wenn es mit einem eigenen Kinderfahrrad oder Jugendfahrrad am Straßenverkehr teilnimmt bzw. das Fahrradfahren erlernt.

2 Kommentare zu “Kinderlaufräder für Kleinkinder”

Sandy meint:

Die Frage wann ein Kind mit einem Lauflernrad beginnen sollte, kann man pauschal wohl kaum beantworten. In erster Linie muss man einfach den Entwicklungsstand und das Interesse des Kindes berücksichtigen. Wir haben unseren Kleinen dadurch „überzeugen“ können, dass wir ihm mit seinem Early Rider Lauflernrad, ihm ein für Jungs ziemlich cooles Teil gekauft haben, dass Interesse kam dann von ganz allein ;o)


Peter meint:

An einer Klingel kann man sich verletzen? Ich finde ja auch, dass bei Kinderlauf- und Fahrrädern weniger oft mehr ist. Aber die Klingel sah ich bisher nicht so kritisch. Tatsächlich war bei meinen Kindern die Klingel immer das wichtigste Accessoire. Wenn keine dran war, dann musste ganz schnell eine dran, weil bei Mama und Papa am Fahrrad ist ja auch eine…
Danke für den ausführlichen Ratgeber! Peter



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